Ein erstes eBook zu schreiben beziehungsweise zu veröffentlichen wirft viele Fragen auf. Für einen schnellen Überblick auf dem Weg zur erfolgreichen Umsetzung, haben wir hier die wichtigsten Informationen zusammengestellt. Für Einsteiger und Print-Publisher.
eBooks für Einsteiger leicht erklärt
Für den gewünschten Erfolg, ist neben einer guten Story, eine perfekte Gestaltung von Text und Cover wichtig. Ein eBook-Editor ist dafür ein hilfreiches Programm. Gerne wird dabei auf das von Amazon zur Verfügung gestellte Tool Kindle Create zugegriffen. Es ist einfach in der Handhabung und liefert gute Ergebnisse. Das Programm ist sowohl für den PC als auch für den Mac verfügbar. Empfehlenswert ist ebenfalls der Editor Calibre. Die Erklärungen sind auf Deutsch und er ist kostenlos. Mit dem Programm kann man Umschläge (Cover) austauschen oder Bücher in kompatible Readerformate übertragen oder einfach eine docx Datei einlesen und zu einem eBook wandeln. Die vielfältigen Möglichkeiten, die dieser Editor bietet, lassen ein eBook bereits professionell aussehen. Weitere gute Alternativen zur Textgestaltung sind die Programme von Sigil, Jutoh, oder Appels iBook Author.
Unser Favorit ist der kostengünstige Editor von Jutoh. Mit diesem Programm, lässt sich bereits ein professionell gestaltetes eBook erstellen. Besonders hilfreich ist, dass die Texte nicht zuerst vorformatiert in Word erstellt werden müssen, sondern schon im Editor umgewandelt werden. Der so formatierte Text kann dann direkt mit einem Inhaltsverzeichnis und einem Umschlag angelegt werden. Eine professionelle Fehleranalyse, prüft das Buch abschließend auf Mängel, die z.B. in der Formatierung oder durch falsche Bildmaße entstanden sind. Tipp: Der Jutoh-Editor ist besonders für Anfänger geeignet, da er ohne HTML-Kenntnisse genutzt werden kann.
eBook Autoren-Software
Neben einem eBook-Editor eignen sich auch sogenannte Autorenprogramme um Texte professionell zu bearbeiten. Ein sehr gutes und hilfreiches Programm ist Papyrus Autor. Die umfangreiche Software verfügt über viele hilfreiche Features, ermöglicht Stilanalysen, erkennt Schreibfehler und prüft die Texte auf Lesbarkeit oder Wortwiederholungen. Hilfreich ist auch die Bereitstellung von Synonymen. Soviel Leistung hat seinen Preis – die Software kostet ca. 350,- Euro.
Die Dateiformate
Wer sein eBook veröffentlichen möchte, muss sich für ein bestimmtes Dateiformat entscheiden. Mögliche Formate sind: PDF, ePUB, MOBI beziehungsweise AZW. Jeder Dateityp hat seine Vor- und Nachteile. Soll ein eBook auf möglichst vielen Lesegeräten (Readern) verfügbar sein, ist das MOBI- bzw. AZW-Format für den Kindle eReader die richtige Wahl. Nachteil: eBooks, die in diesen Formaten über KPD (Kindle Direct Publishing) erstellt werden, erhalten in der standart Einstellung einen digitalen Kopierschutz (DRM).
Außerhalb des Amazon-Universums ist die gängigste Alternative das von Tolino-Readern genutzte Dateiformat ePUB. Dieses Format ist quelloffen und erlaubt eine dynamische Textanpassung an die jeweilige Bildschirmgröße. Ein Vorteil der besonders bei der Nutzung von Mobilgeräten sichtbar wird. Nachteil: keine direkte Verfügbarkeit auf Kindle eReadern – muss erst mit einem anderen Programm konvertiert werden.
Das PDF Format dürfte den meisten Autoren bekannt sein. PDF Dateien lassen sich zwar einfach erstellen, sind jedoch kein gängiges eBook Format. Nachteil: Je nach Endgerät ist die Darstellung der Texte unkomfortabel, weil statisch, was die Nutzung für den Leser stark einschränkt.
Die Reader
Der Kindle eReader unterstützt neben MOBI und AZW ebenfalls die Formate TXT, PDF, Bilder (JPEG, GIF, PNG, BMP) und HTML Datein. Der Tolino-Reader unterstützt neben ePUB die Formate ACSM, PDF, TXT und Adobe DRM.
eBooks und Kopierschutz
Für den Käufer eines eBooks ist ein hinterlegter Kopierschutz alles andere als anwenderfreundlich. Er verhindert, dass der Käufer sein erworbenes eBook, je nach Bedarf oder Nutzerverhalten, zwischen verschiedenen Reader-Typen austauschen kann. Das bedeutet in der Praxis: Ein eBook bei Amazon erworben, kann nicht mit einem Tolino Reader genutzt werden oder umgekehrt!
Inzwischen haben sich viele Verlage von einem Kopierschutz für eBooks verabschiedet. Die mehrjährige Erfahrung hat gezeigt, dass DRM nicht nur für den Leser Nachteile mit sich bringt, sondern auch für den Buchhandel. Darüber hinaus sollte man sich darüber im klaren sein, dass es keinen wirklichen Schutz vor der illegalen Nutzung digitaler Inhalte gibt. Unser Tipp: Autoren, die auf einen Kopierschutz verzichten wollen, können beim Hochladen einer Datei über KPD die „Digitale Rechteverwaltung“ deaktivieren.
Der Onlinehandel
Parallel zum Branchenführer Amazon, mit seinem Angebot Kindle Direct Publishing (KDP), gibt es noch weitere Händler, die eBooks online vertreiben. Thalia, Weltbild, Hugendubel oder Google Play sind nur einige.Um nun nicht jeden einzelnen Shop mit seinem neuen Buch bestücken zu müssen, gibt es glücklicherweise die Großhändler (Distributoren), die einem die Sache abnehmen. Beispielhaft für diesen Service sind die Distributoren BoD, epubli oder tredition. In der Regel genügt es, sich an einen dieser Anbieter zu binden.
Einen guten Überblick über die verschiedenen Leistungen der einzelnen Distributoren, bekommt man auf der Seite von Indieautor.com. Nachfolgend eine Auswahl für deutschsprachige Adressen:
- Amazon KDP
- BoD
- Bookmundo
- BookRix
- ebozon
- eBook Schmiede
- ePubli
- Libreka
- Libri
- midnight
- Satzweiss
- tolino
- Tredition
- Zeilenwert
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